INTEWAR

Konzeption und Aufbau einer Pilotanlage zur dezentralen Abwasserreinigung gestartet

© FiW e. V.

Im Rahmen des INTEWAR-Projektes hat die Wastewater Research Unit (WRU) der Universität Yaoundé 1 mit der Konzeption und dem Aufbau einer Pilotanlage zur dezentralen Abwasserreinigung begonnen. Ziel des Vorhabens ist es, im Rahmen des Abfallkonzeptes eine kostengünstige Abwasserbehandlungsanlage mit lokal verfügbaren Materialien zu konzipieren, die die sanitären Abwässer eines Quartiers vor Abgabe in die Umwelt reinigt. Als Reinigungseinheit der Anlage soll dabei ein Tropfkörper zum Einsatz kommen, der mit einer Mischung aus Kies und den Deckeln gesammelter Plastikflaschen bestückt wird. Hierauf sollen Bakterienkulturen wachsen und die Reinigung des Abwassers übernehmen. Die aus Prophylen bestehenden Deckel werden dabei von dem kamerunischen Recycling-Unternehmen NAMé-Recycling bereitgestellt, mit dem das INTEWAR-Projekt bereits seit Projektbeginn im Austausch zur Problematik flächendeckend anfallender Plastikabfälle steht. Derzeit fallen die Deckel bei NAMé-Recycling als Nebenprodukt im Recyclingprozess an und finden bspw. als Zuschlagsstoff im Straßenbau weitere Verwendung.

Der Aufbau der Pilotanlage sowie die anschließende mehrmonatige Versuchsreihe findet auf einer Fläche der Universität Yaoundé 1 statt und wird von dem lokalen Projektpartner WRU koordiniert und geleitet. Die Abwässer für die Versuchsdurchführung stammen dabei aus einem nahe gelegenen Studierenden-Wohnheim. Zum aktuellen Zeitpunkt werden diese noch ungereinigt in die Umwelt entlassen.

Durch den Einsatz kostengünstiger Abwasserbehandlungsanlagen in überschwemmungsgefährdeten Gebieten kann einerseits die ungehinderte Freisetzung von Krankheitserregern reduziert werden, während die Anwendung der Plastikdeckel im System andererseits zur kontinuierlichen Sammlung von Plastikabfällen motiviert.